2 Peter 1

1Symeon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, entbietet denen seinen Gruß, die durch die Gerechtigkeit
D.h. hier: durch die Treue und Gnade. Ps 69:28, 1Jo 1:9; treu und gerecht
unseres Gottes und Erretters Jesus Christus denselben köstlichen Glauben empfangen haben wie wir.
Die Apostel.
2Gnade und Friede werde euch reichlich zuteil durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn! 3Er
Jesus, unser Herr.
hat uns in seiner göttlichen Macht alles geschenkt, was zum wahren Leben und zur rechten Frömmigkeit nötig ist. Denn er hat uns ihn
Gott.
erkennen lassen, der uns berufen hat
Zum ewigen Heil.
durch seine Herrlichkeit und Hoheit.
Gemeint sind wohl die Herrlichkeit seines göttlichen Wesens und die erhabenen Eigenschaften seiner Macht, Weisheit und Liebe.
4Die
Nämlich: seine Herrlichkeit und Hoheit.
haben ihn auch dazu bewogen, uns die wertvollsten und köstlichsten Verheißungen zu schenken, die euch die Bürgschaft geben, daß ihr göttlicher Art
Vielleicht: göttlicher Herrlichkeit; vgl. Rö 8:21,23, Php 3:21, 1Jo 3:2.
teilhaftig werden sollt, wenn ihr der Lust und Verführung der Welt entronnen seid.
5Darum zeigt, soviel an euch ist, in jeder Hinsicht Eifer und beweist bei euerm Glauben auch Tugend,
Sittliche Tüchtigkeit.
bei der Tugend Erkenntnis,
Die sittliche Weisheit, die sich durch einen reinen Wandel offenbart.
6bei der Erkenntnis Selbstbeherrschung, bei der Selbstbeherrschung Ausdauer, bei der Ausdauer Frömmigkeit,
Ehrfurcht und Liebe gegen Gott.
7bei der Frömmigkeit Bruderliebe, bei der Bruderliebe allgemeine Menschenliebe! 8Wenn diese Tugenden bei euch vorhanden sind und beständig wachsen, dann machen sie euch auch eifrig und fruchtbar in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. 9Wem aber diese Tugenden fehlen, der ist blind
Für die himmlischen Dinge.
und kann nur die nächsten Gegenstände
Das Irdische.
sehen; denn er hat vergessen, daß er von seinen früheren Sünden gereinigt worden ist.
Durch die Taufe.
10Deshalb,
Wegen des in V8 und 9 Gesagten.
Brüder, beeifert euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung
Zum Reich Gottes.
durch die guten
In V5-7 geforderten.
Werke sicherzustellen! Denn wenn ihr diese Werke tut, werdet ihr niemals straucheln.
11So sollt ihr dann siegreich eingehen in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus. 12Darum
Weil ein so herrliches Ziel vor euch liegt.
will ich euch immerfort an diese Dinge
Gemeint sind die Ermahnungen in V5-11.
erinnern, obwohl sie euch bekannt sind und ihr feststeht in der Wahrheit, die euch überliefert worden ist.
13Trotzdem
Obwohl es sich um etwas Bekanntes handelt.
halte ich es für meine Pflicht, solange ich in diesem Zelt
Das Zelt ist der sterbliche Leib. vgl. 2Kor 5:1
weile, euch durch solche Ermahnungen wachzuhalten;
14(um so mehr) da ich weiß, daß ich mein Zelt plötzlich ablegen muß,
D.h.: daß ich plötzlich sterben werde.
wie mir auch unser Herr Jesus Christus kundgetan hat.
Hier ist wohl an eine besondere Offenbarung Christi zu denken, von der auch die alten Kirchenväter Hegesippus und Ambrosius reden, und nicht an Joh 21:18-19 (13,36); denn dieses Wort redet nicht von einem plötzlichen, sondern von einem gewaltsamen Tod.
15Ich will aber auch dafür sorgen, da ihr nach meinem Hingang
Nach meinem Tod.
jederzeit imstande seid, euch an diese Wahrheit
Wie in V12 ist auch hier am einfachsten an die Ermahnungen in V5-11 zu denken.
zu erinnern.
Petrus hatte also, wie es scheint, die Absicht, eine Lehrschrift für seine Leser aufzuzeichnen, damit seine mahnende Stimme auch noch nach seinem Tod zu ihnen reden könne. Ob er diese Absicht ausgeführt hat, wissen wir nicht; jedenfalls ist eine Lehrschrift des Petrus nicht auf uns gekommen.
16Denn wir sind nicht klug ersonnenen Fabeln gefolgt, als wir euch die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus verkündigten, sondern wir sind Augenzeugen seiner Hoheit gewesen.
Was Petrus seinen Lesern in Zukunft noch zu sagen hat, das ist ebenso wahr und fest gegründet wie die frühere Verkündigung, die er und andere Diener des Herrn, vielleicht auch andere Apostel, ihnen gebracht haben. — Die Macht Christi hat sich schon auf Erden in seinen Zeichen und Wundern erwiesen. Mr 6:2,14, Lu 4:14,36, 24:19, Apg 2:22, 10:38 Auch die Hoheit Christi hat sich namentlich durch seine Wunderzeichen offenbart. Aber ein ganz besonderes Beispiel seiner Hoheit ist die Verklärung auf dem Berg. Mt 17:1-8
17Er hat von Gott dem Vater Ehre und Auszeichnung empfangen, als von der erhabenen Herrlichkeit
Von dem Thron Gottes.
die Stimme zu ihm kam: "Das ist mein geliebter Sohn, den ich erkoren!"
18Wir haben gehört, wie diese Stimme aus dem Himmel kam, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. 19Dadurch
Durch dies Ereignis auf dem heiligen Berg.
steht uns das Wort der Weissagung
Gemeint ist das Wort der Weissagung des Alten Bundes, das von Christi Wiederkunft redet.
nun um so fester. Und ihr tut recht daran, auf dieses Wort zu achten
Die Briefempfänger lasen also fleißig das Alte Testament.
— als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint —, bis in euern Herzen der Tag anbricht und der Morgenstern
Der das Kommen des vollen Tageslichtes ankündigt.
aufgeht.
Der Sinn dieser Worte ist: die Leser sollen sich mit den Weissagungen des Alten Bundes beharrlich und eingehend beschäftigen, bis sie ihnen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes in ihrem Herzen so klar und deutlich werden wie das helle Tageslicht.
20Beherzigt dies vor allem: Niemand kann eine Weissagung der Schrift durch eigenes Wissen deuten!
Sondern er bedarf dazu der Erleuchtung des Heiligen Geistes, von dem die Weissagung ausgegangen ist.
21Denn nie ist eine Weissagung aus menschlicher Willkür hervorgegangen, sondern heilige, gottgesandte Männer haben geredet, getrieben von dem Heiligen Geist.
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